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Gesamte Inhalte:

© Dr. Christoph Paul Stock

 

5.2.7 Moralische Intuition

 

Der Mensch fällt moralische Urteile vielfach schnell und automatisch. Eine herabwürdigende und unmenschliche Behandlung wird schlagartig wahrgenommen und Entrüstung stellt sich ein. Umgekehrt kann selbstloses und altruistisches Handeln ein Gefühl der Erhabenheit hervorbringen. Menschliche Güte bringt eine Stärke der Persönlichkeit zum Ausdruck und fördert das Wohlbefinden.[1]

Der Sozialpsychologe Jonathan Haidt[2] geht davon aus, dass dem moralischen Denken moralische Gefühle vorausgehen. Er nimmt an, dass zum moralischen Urteil ein kurzes instinktives Gefühl oder eine affektgeladene Intuition gehört, durch die dann das moralische Denken ausgelöst wird. Das moralische Argument hat dann die Aufgabe, andere von dem zu überzeugen, was man intuitiv spürt.[3]


[1] Vgl. dazu bei: Bierhoff H.W.: Psychologie prosozialen Verhaltens: Warum wir anderen helfen, 2. Auflage, W. Kohlhammer GmbH + Co. KG, Stuttgart, 2010, S. 17
[2] Mehr Details zum rationalen Modell des moralischen Urteils findet man bei Jonathan Haidt unter: Haidt, J.: The emotional dog and its rational tail: A social intuitionist approach to moral judgment, Psychological Review, Volume 108, Issue 4, 2001, S. 814-834. Internetzugriff am 05.01.2012 unter http://dx.doi.org/10.1037/0033-295X.108.4.814
[3] Vgl. dazu die Untersuchungen von: Greene, J.D./Sommerville, R.B./Nystrom, L.E./Darley, J.M./Cohen, J.D.: An fMRI investigation of emotional engagement in moral Judgment, Science, Volume 293, Issue 9, 2001, S. 2105-2108. Internetzugriff am 05.01.2012 unter http://dx.doi.org/10.1126/science.1062872
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