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 ENTSCHEIDUNGSFINDUNG

 

Die effektive und strategische Entscheidungsfindung in Systemen

hoher Komplexität als Inklusionsprozess zwischen intuitivem und rational-analytischem Urteilsvermögen unter besonderer Beachtung kognitions- und wahrnehmungspsychologischer Aspekte.

 

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Zentral stellt sich die Frage, ob und unter welchen Umständen man bei Entscheidungen der Intuition trauen kann. In welchen Situationen können wir uns auf sie verlassen und in welchen ist Vorsicht und Zurückhaltung geboten. Die Grenzen und Randbedingungen der Intuition sind auszuloten.
 

Eine weitere Frage richtet sich auf die in vielen Fällen gegebene Notwendigkeit, Entscheidungen auf Grund einer bestimmten oft eingeschränkten Faktenlage treffen zu müssen. In welchem Umfang lassen sich Entscheidungen primär rational treffen. Dem rationalen Handeln liegt eine Zweck-Mittel-Relation zu Grunde. Zweckmäßig zu handeln, heißt, die Mittel richtig auf den Zweck, der erreicht werden soll, abzustimmen und auszurichten. Dabei können Gefühle Faktenwissen und Ahnungen Methoden nicht ersetzen. Wo liegen aber die Grenzen der Vernunft. Wo geht Vernunft in Vernünftelei und Zweckrationalisierung in Kontrollillusionen über?

 

Die Untersuchung hinterfragt, wie Intuition und Rationalität ineinander greifen können und sich inkludiert für eine Entscheidungsfindung nutzen lassen. Vielfach wird die Meinung vertreten, dass Denken entweder als rationaler oder als psychologischer Prozess betrachtet werden kann. Dieser Ansicht folgend, werden rationale Urteile durch die Gesetze der Logik und der Wahrscheinlichkeit definiert und als Angelegenheit der Mathematik und des Wirtschaftens betrachtet. Die Frage, wie das menschliche Denken funktioniert, ist bei dieser Ansicht für den Einsatz der Vernunft weitgehend irrelevant. Nur wenn die Dinge nicht so laufen wie sie laufen sollen, werden Psychologinnen und Psychologen aufgefordert, zu erklären, wie es sein kann, dass Menschen irrationale Dinge tun und sich auf Bauchgefühle und intuitive Eingebungen statt auf harte rationale Schlussfolgerungen verlassen.

 

Einfache und häufig genutzte Faustregeln, sogenannte Heuristiken, sind ein Beispiel dafür, dass in der konkreten Entscheidungspraxis Rationales und Irrationales nicht unbedingt in einem unversöhnlichen Widerstreit zueinander stehen müssen. Sie können sich ergänzen und in der richtigen Form und zur richtigen Zeit eingesetzt, zu tragfähigeren Entscheidungen führen. Dementsprechend wird die Frage aufgeworfen, wie ein Entscheidungsmodell aussehen kann, in dem Rationales und Irrationales ineinandergreifen und Denkprozesse nicht als isoliertes rationales, sondern zusätzlich als ein in rahmengebende Denkmechanismen eingebettetes psychologisches Phänomen verstanden werden. 

Dr. Christoph Paul Stock, Mai 2024

© Erstausgabe 2012

 

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