Warum Systemik?

 

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Themen sind

komplex, variantenreich

und dynamisch

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Systemisches und ganzheitliches Denken wird vielfach noch immer kritisch gesehen. Einer meiner ehemaligen Lehrer an der Hochschule hat dazu gemeint, dass systemisches Denken und der Bezug auf die Ganzheit teilweise zu ungenauen, unbestimmten und schwer nachprüfbaren Antworten führen. Der systemische Ansatz sei zu komplex, zu variantenreich und dynamisch. Ich stimme ihm zu. Was er sagt stimmt. Doch viele Bereiche des Lebens sind komplex, variantenreich und dynamisch. Familien sind in ihrer Konstellation und Dynamik einzigartig, eine Familie unterscheidet sich von der anderen, jedes Familiensystem funktioniert anders. Das gilt genauso für Unternehmen und Organisationen. Kein Mensch ist wie ein anderer, jeder hat seine Individualität, Personalität und Würde. 

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Systemischer Ansatz und

Wissenschaftskriterien

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Für das empirisch-analytische Denken ist der systemische Ansatz schwer zu akzeptieren, weil der systemische Ansatz vielfach den ganz strengen Wissenschaftskriterien nicht gerecht werden kann. Seine Ergebnisse sind oft von den Beteiligten beeinflusst. In vielen Fällen gelingt es nicht, einen unabhängigen Beobachter zu installieren, der ohne Einwirkung auf den Prozess die Zusammenhänge objektiv messen und beurteilen könnte. Viele Dinge, die im Rahmen eines systemischen Vorgehens entstehen, sind subjektiv und können nicht durch Wiederholung überprüft und so objektiviert werden. Schließlich ist das, was man erkennt, nicht immer das, was man ursprünglich messen und beurteilen wollte. Systemisches Denken kann unerwartete Wendungen und Entwicklungen mit sich bringen.

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Individuelle Antworten

auf einzigartige

psycho-soziale Zusammenhänge

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So wie das empirisch-analytische Vorgehen uns unglaubliche Entdeckungen ermöglicht hat und unsere Zivilisation zu einer hochtechnisierten und sehr erfolgreichen Wissensgesellschaft werden hat lassen, so kann das systemisch-ganzheitliche Vorgehen dabei unterstützen, individuelle Antworten auf einzigartige psycho-soziale Zusammenhänge zu geben. Hier ähneln soziale Systeme biologischen Systemen. Bei mechanischen Phänomenen entspricht das Ganze der Summe seiner Teile und kann daher anhand einer Analyse verstanden werden. Biologische und soziale Systeme sind anders. Sie sind „Gesamtheiten“ und aus diesem Grund auch mehr als die Summe ihrer Teile. Sie bringen neue Eigenschaften oder Strukturen im Zusammenspiel der einzelnen Teile hervor. Auf diesen Unterschied konzentriert sich der systemische Ansatz. Darin liegt seine Stärke, die sich in komplexen sozialen Systemen immer wieder zeigt.

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Suche nach dem angemessenen

Methodenansatz

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Daher ist für mich der systemische Ansatz nicht der bessere Ansatz, sondern in vielen Bereichen einfach der funktionierende und angemessene Ansatz. Dabei mag es immer wieder auch Situationen geben, bei denen ein anderer Methodenansatz vielversprechender ist. Dann sollte dieser auch unbedingt eingesetzt werden. Die Offenheit für unterschiedliche Methoden und Ansätze kann dabei helfen, den richtigen Weg zu finden.

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