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© Dr. Christoph Paul Stock
7.3 Druckers Entscheidungsprozess im inkludierten Entscheidungsmodell
Peter Drucker legt im Entscheidungsprozess großes Augenmerk auf die „Dimension 2“ und „Dimension 3“ und die erste Landschaft in der „Dimension 4“. Mit Bezug zur „Dimension 4“ sind für ihn die Nutzung von Strategien, Ordnungs- und Kulturprinzipien sowie Regeln und Normen bedeutend. Aus seiner Sicht ist es entscheidend, zuerst zu erkennen, was richtig ist, bevor Kompromisse eingegangen werden. Auch die Beantwortung der Frage, ob ein Problem anhand von Prinzipien oder pragmatisch gelöst werden kann, steht im Mittelpunkt seiner Überlegungen. Hier schwingt wieder die Bedeutung von Ordnungsprinzipien mit. Drucker hält das Urteilsvermögen von Entscheidungskräften für zentral und weist darauf hin, dass die Komplexität der Zusammenhänge in vielen Fällen gebietet, die Bedeutung der Intuition und der Unwissenheit nicht zu unterschätzen. Unvorhersehbares sollte erwartet und Pläne für unerwartete Situationen erstellt werden. Die Unternehmenskultur muss Innovation und vernünftige Risiken unterstützen.
Drucker unterstreicht die Bedeutung geistiger Landkarten der „Dimension 3“. Hier ist vorerst zu klären, ob sich Probleme von selbst lösen werden, für ihre Lösung schon Konzepte zur Verfügung stehen oder in einem besonnenen und gründlichen Prozess der Entscheidungsfindung mit stärkerer Beachtung der Wirkungen und Tragweite als der Techniken ausreichend viele Alternativen untersucht wurden, um eine Entscheidung mit Integrität treffen zu können. Wissenschaftliche Beobachtungen sollten zur Erforschung der relevanten Entscheidungslandschaft verwendet werden. Der Bezug auf falsche Entscheidungsvoraussetzungen wiegt seiner Ansicht nach vielfach schwerer als die Vornahme einer falschen Interpretation. Für Drucker sind eine angemessene Konzeption und ausreichende Perzeption Voraussetzung für eine hinreichende Problemkonfiguration. Dafür muss es eine hinreichende Offenheit im Denken und Wahrnehmen geben.
Neben den Rahmenbedingungen für Entscheidungen in der „Dimension 4“ und der Erstellung von richtigen geistigen Landkarten in der „Dimension 3“ sind für Drucker auch eine ganze Reihe von Aspekten der „Dimension 2“ von Bedeutung. Generell ist der Flux der Dinge zu beachten, Anspruchniveaus im Rahmen einer Kompromissbildung nur nach Klärung der Richtigkeit einer Entscheidung vorzunehmen, ein vernünftiges Maß an Risiko einzugehen und Waghalsigkeit und Machbarkeit auszusteuern. Besonders wichtig ist Drucker die Realisierbarkeit von Entscheidungen. Fähigkeiten und Fertigkeiten müssen ausreichend gegeben und damit auch die richtigen Leute eingesetzt werden, deren Verantwortung in Bezug zu ihrer Handlungsverantwortung gesehen werden muss. Die Bedeutung von Gefühlen wie Furcht oder Gemütszustände wie Bequemlichkeit sollten Berücksichtigung finden. In Summe ist zu erkennen, dass Drucker eine solide einer schnellen und rein auf Erfolg abzielenden Entscheidungsfindung vorzieht.