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Beschreibung lebensfähiger Systeme in Anlehnung an das Viable System Model (VSM) von Stafford Beer
Gesamte Inhalte: © Dr. Christoph Paul Stock
Die Relativität von Entscheidungsgrundlagen
Bei Entscheidungen geht es unter diesen Voraussetzungen daher nur selten darum, festzulegen, was endgültig „richtig“ oder was „falsch“ ist. Meist muss man sich zwischen zwei Wegen entscheiden, von denen man nicht weiß, welcher sich als der richtigere von beiden herausstellen wird. Unter solchen Voraussetzungen ist jede Entscheidung nur eine vorläufige und muss in dem Bewusstsein getroffen werden, dass es eventuell notwendig wird, den eingeschlagenen Weg wieder zu verlassen oder zumindest zu korrigieren. In der Entscheidung müssen Korrekturmöglichkeiten mit bedacht und Adaptierungspotentiale aufrechterhalten werden. Dies gilt schließlich nicht nur für den Weg, sondern auch für das Ziel. So manches Ziel muss ebenfalls angepasst und adaptiert werden, wenn sich auf dem Weg herausstellt, dass es in der erhofften und gewünschten Form nicht zu erreichen ist. Für ein Denken, das auf den Erfolg und den Gewinn fokussiert und fixiert ist, ist ein solches Vorgehen schwierig. Ein solches Denken neigt dazu, zu hasardieren und das angestrebte Ziel mit aller Macht und Gewalt zu erreichen. Ein Rückzug ist dann oft nicht mehr möglich und die Dinge laufen auf ein Sein oder Nicht-Sein hinaus. Alles oder nichts ist die bestimmende Dynamik. Wenn dann eine Entwicklung aus dem Ruder läuft, hinterlässt der Hasardeur ein Desaster, eine bewusst agierende Führungspersönlichkeit kann hingegen einen geordneten Rückzug antreten, die verbleibenden Kräfte sammeln und die nächste sich bietende Chance nutzen.