
K O N T A K T
Von der objektiven zur non-dualen Erkenntnis

Gesamte Inhalte:
© Dr. Christoph Paul Stock
KAPITEL 4: DIE QUELLE ALLER ENERGIEN – DAS NICHT-SEIN
Selbst so etwas gigantisches wie das Universum wurde geboren. Etwas, das geboren wird, muss auch wieder sterben. Geburt und Tod sind nicht voneinander zu trennen. Alles Sein wird wieder erlöschen. Nur das Nicht-Sein ist ohne Tod, da es nicht geboren wurde. Es ist der tiefste Bereich des Lebens und ein absolutes Mysterium.
Alle Energien berühren das Materielle in gewisser Weise. Auch wenn Energien manchmal schwer zu erfassen sind, gibt es Möglichkeiten, ihrer gewahr zu werden, sie in irgendeiner Weise zu erspüren. Es gibt noch immer einen konkreten Bewusstseinsinhalt. Doch das Nicht-Sein hat keinen Inhalt und schon gar keine Form. Wenn man als Gleichnis für das Bewusstsein einen Spiegel nimmt, dann ist das, was sich im Spiegel zeigt, ein Objekt, das ins Bewusstsein tritt und der beobachtende Blick in den Spiegel, der das Objekt sieht, ein Subjekt, das sich dieses Objektes bewusst wird. Das Nicht-Sein ist weder das Subjekt noch das Objekt, es ist das Spiegeln selbst jenseits jeglicher Subjektivität und Objektivität. Es ist nicht vorstellbar, weil es dafür schon wieder ein Subjekt und ein Objekt brauchen würde. Es ist nicht beschreibbar, weil wieder das Problem der Spaltung in Subjekt und Objekt auftreten würde.
Es gibt Menschen, die uns sagen, dass das, was ohne Tod ist, von Menschen tatsächlich berührt werden kann. Man nennt solche Menschen Erleuchtete. Diese Menschen sprechen von einem reinen BEWUSSTSEIN, das Urquelle allen Lebens ist. Dieses BEWUSSTSEIN ist das „Absolute“ oder das „höchste Selbst“. Doch auch das sind schon wieder nur Worte, die ungeeignet sind, das Nicht-Sein zu erfassen.
„Kann ich selbst irgendetwas tun, um erleuchtet zu werden? Genau so wenig wie du dazu beitragen kannst, dass die Sonne morgens aufgeht. Was nützen dann die geistigen Übungen, die Ihr vorschreibt? Um sicher zu gehen, dass du nicht schläfst, wenn die Sonne aufgeht.“[i]
Anthony de Mello
In diesem Bereich kann man nur Menschen sprechen lassen, die dem Namenlosen, dem absolut Numinosen begegnet sind.
„Tao, kann es ausgesprochen werden, ist nicht das ewige Tao. Der Name, kann er genannt werden, ist nicht der ewige Name. Das Namenlose ist des Himmels und der Erde Urgrund, das Namen-Habende ist aller Wesen Mutter.“ [ii]
Lao-Tse
„Alle Menschen sind eins. Was sie unterscheidet, ist der Name, den man ihnen gibt.“[iii]
Buddha
„Erkennen Sie die Wahrheit und lassen Sie alle Konzepte
beiseite. Wer das tut, transzendiert Geburt und Tod.“[iv]
Sri Nisargadatta Maharaj
„Sie können Erleuchtung nicht erfahren. Die bloße Idee, sie zu erfahren, ist eine Torheit. Erleuchtung ist ein Bewusstseinszustand.“[v]
Jiddu Krishnamurti
„In demselben Moment, wo der Geist bereit ist, geht Gott hinein ohne Aufschub und ohne Zögern.“[vi]
Meister Eckhart
„Durch die unaufhörliche innere Nachforschung, die fragt «Wer bin ich?», wirst du dich selbst erkennen und dadurch Befreiung erlangen.“[vii]
Ramana Maharshi
„Täuschung und Schein gleichen dem Traum und die Erleuchtung dem Erwachen daraus. Wer träumt, weiß nicht, dass er träumt. Nur der Erwachte weiß, dass er geträumt hat.“[viii]
Zen Meister Pu’an
„Erleuchtung ist die einfache Erkenntnis, dass alles so ist, wie es sein sollte.“[ix]
Osho (Rajneesh / Chandra Mohan Jain)
„Erleuchtung ist keine Errungenschaft. Erleuchtung ist ein Heimkommen. Du kommst zurück zu deiner ursprünglichen Natur.“[x]
Sadhguru (Jagadish Vasudev)

Abbildung 13Inhalt und Grafik-Design: © bei Christoph Paul Stock |