
K O N T A K T
Von der objektiven zur non-dualen Erkenntnis

Gesamte Inhalte:
© Dr. Christoph Paul Stock
VON DER UTOPIE ZUR BEDEUTUNGSVOLLEN VISION
In der Individualität den Bedarf erkennen
Wenn Kinder noch im Leib der Mutter sind, werden sie über den Blutkreislauf der Mutter mit Nährstoffen und Wasser versorgt. Sie müssen nicht essen und trinken und es entsteht daher auch nicht das Gefühl von Durst und Hunger. Doch mit der Geburt und dem Durchtrennen der Nabelschnur ist diese Versorgung unterbrochen und es braucht eine gesonderte Nahrungsaufnahme.
Für das Kind bedeutet diese neue Situation, dass es mit inneren Empfindungen konfrontiert wird, die ihm zuvor nicht bekannt waren. Es verspürt plötzlich Hunger und Durst. Das Kind ist nicht mehr im Schlaraffenland, das alles frei Haus zur Verfügung stellt, sondern es erfährt eine Abhängigkeit, ein Bedürfnis, ein dem Hunger und Durst Ausgeliefert-Sein, eine Verletzlichkeit und Vulnerabilität. Natürlich kann das Kind die Situation nicht kognitiv verarbeiten und wird auf die innere Empfindung mit Weinen und Schreien reagieren. Aber die Erfahrung von Mangel ist für das Kind zweifellos real.
In das Leben des Neugeborenen tritt das Thema der Bedürftigkeit und der Bedürfnisbefriedigung. Wenn wir größer werden, nehmen die Bedürfnisse zu und sind nicht mehr nur auf Hungert und Durst beschränkt. Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat eine Bedürfnispyramide erstellt, an deren Basis sich physiologische Bedürfnisse wie Hunger und Durst befinden und darauf aufbauend auf höheren Stufen der Pyramide Sicherheits-, Zugehörigkeits-, Selbstwert- und Selbstverwirklichungsbedürfnisse stehen. Ein Mensch, der zu einer integrierten Persönlichkeit heranwachsen will, muss sich mit all den Bedürfnissen auseinandersetzen und sie in seinem Leben befriedigen.
Jeder Mensch erfährt im Verlauf seines Lebens einen Mangel an dem einen und anderen Bedürfnis oder auch an mehreren Bedürfnissen. Manchmal tritt der Mangel nacheinander auf, manchmal auch gleichzeitig. Manche Bedürfnisse und deren Ermangelung spielen früher im Leben eine Rolle, andere erst später. Doch irgendwann meldet sich jedes menschliche Bedürfnis zu Wort und das Erleiden eines Mangels gehört unvermeidbar zum Leben dazu.
Manche Mangelerscheinungen sind so gravierend, dass der Mensch durch diese Mangelerfahrung geprägt wird. Unsere moderne westliche Gesellschaft kennt z.B. keinen wirklichen Hunger. Doch unsere Großelterngeneration musste in den beiden Weltkriegen schreckliche Hungererfahrungen machen. Solche Erfahrungen prägen sich den Menschen ein und formen ihr Verhalten. Besonders gravierend sind auch immer Mangelerfahrungen, die Menschen in besonders abhängigen Situationen machen. Daher wirken sich Lieblosigkeit, Ablehnung und Trennung, die ganz kleine Kinder erfahren, psychisch so stark auf ihr späteres Leben aus. Je kleiner und unreifer wir sind, desto weniger Verarbeitungsmöglichkeiten haben wir für eine bestimmte schwierige Situation und umso weniger Kompensierungsstrategien stehen uns zur Verfügung. Wenn wir dann eine Strategie gefunden haben, die uns hilft, mit der Mangelsituation umzugehen, halten wir für gewöhnlich an solchen Strategien stark fest, auch wenn sie nicht mehr gebraucht werden, weil sich die Situation verändert hat. Der Mangel hat eine enorme Wirkung auf unser Leben. Durch die mangelnde Bedürfnisbefriedigung entstehen in uns nicht nur physiologische Herausforderungen, sondern oft auch psychisch so starke Belastungen, dass daraus psychische Probleme und Erkrankungen entstehen. Wir sind gefangen in unserer Vergangenheit, in den Erfahrungen, die wir gemacht haben und dem Verhalten, das sich daraus gebildet hat. Das Leben hat uns konditioniert.
Ein Kind erfährt z.B. schon in jungen Jahren Lieblosigkeit, Distanziertheit, überzogene Autorität und Machtausübung durch die eigenen Eltern. Wenn diese Lebenssituation durch andere Menschen nicht entschärft und ausgeglichen wird, neigen Kinder, denen ein liebevolles und sozial aktives Gegenüber fehlt und die beherrscht und klein gehalten werden, dazu, sich nach innen auf sich selbst zu beziehen. Sie werden ein eher introvertiertes Wesen entwickeln und sich tendenziell mehr mit dem eigenen Verstand beschäftigen als mit emotionalen Beziehungen, die ein entsprechend sozial agierendes Gegenüber benötigen würden, das nicht vorhanden ist. Die kühle Distanziertheit fördert eher den Kopf als das Gefühl. Die überzogene Autorität und Machtausübung werden im Kind ein Verhalten fördern, das dazu neigt, sich selbst zurückzuhalten, die eigenen Ansprüche zu verbergen und nur indirekt zum Ausdruck zu bringen und nach Möglichkeit Gewalt und Angriffen aus dem Weg zu gehen. Andere Lebensumstände werden andere Tendenzen fördern und ein anderes Verhalten hervorbringen.
Die Aufgabe unseres psychischen Lebens ist es, sich die Mangelerfahrungen, die zu Verletzungen und unter Umständen auch zu Traumatisierungen geführt haben, zu bearbeiten. Dafür müssen wir uns den schmerzhaften Erfahrungen in unserem Leben stellen, uns diese bewusst machen und daran arbeiten, andere Erfahrungen in das eigene Leben zu bringen, um einseitige und oft lebensbehindernde Haltungen, Verhaltensmuster und Konditionierungen aufbrechen und ändern zu können. Man muss sich den tiefliegenden Schattenerfahrungen stellen. Nur so wird es möglich, dass die PERSONA ein Stück weit aufgebrochen und die schmerzhaften Erfahrungen des eigenen Lebens nicht einfach nur ignoriert werden und uns dann unbewusst oft negativ beeinflussen können, sondern man dem SCHATTEN begegnet und dadurch zu einer integrierten und inkludierten Persönlichkeit wird.
Ein Mensch, der die im obigen Beispiel genannten Erfahrungen gemacht hat und dadurch tendenziell eher zu einem introvertierten Kopfmenschen geworden ist, der sich mit Wissen, intellektuellen Aufgaben und sozialen Räumen umgibt, die ihm emotionale Sicherheit geben, und ein angepasstes und genormtes Leben lebt, um nicht anzuecken und in Konflikte und Konfrontationen verstrickt zu werden, hat besondere Schattenseiten. In einem solchen Fall verbirgt sich der Schatten darin, dass man sich in einem Elfenbeinturm vergräbt, statt mit Menschen in einen sozialen Austausch zu kommen, dass man mit der eigenen Person und dem eigenen Wissen geizt, weil man der Konfrontation mit anderen Menschen aus dem Weg geht, dass man Gefühle nicht zulässt, weil man fürchtet, in einer emotionalen Situation schlicht nicht in der Lage zu sein, angemessen liebevoll zu handeln. Der Mensch mag eine weit ausgereifte PERSONA haben, die hoch gebildet, intellektuell und mit der Fähigkeit, Dinge sehr objektiv und tiefgründig zu erfassen, auftritt. Die PERSONA mag angesehen, geachtet und bewundert werden, doch ihr psychologischer SCHATTEN verbirgt sich in den oben beschriebenen Defiziten. Will eine solche PERSONA sich entwickeln und von den eigenen Schattenseiten nicht mehr verfolgt werden, wird sie sich dem Schatten stellen müssen, sich schwierigen und herausfordernden sozialen Situationen aussetzen, Konflikten und Auseinandersetzungen begegnen und sich den Herausforderungen der Liebe stellen müssen. Nur so kann aus einer PERSONA eine integrierte Persönlichkeit werden. Jede PERSONA und jeder SCHATTEN sieht anders aus. Es ist daher immer eine die einzelne Person treffende Herausforderung, den eigenen Schatten zu bearbeiten und den beschriebenen Integrationsprozess zu beschreiten.
Wir haben uns in der bisherigen Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen aus dem Bereich der persönlichen Bedürfnisse noch nicht herausbewegt. Es ging um Bedürfnisse, die mit dem Aufwachsen und Erwachsenwerden zu tun haben. Doch wenn das spirituelle Kind in uns geboren werden soll, geht es um eine andere Dimension von Bedürfnissen. Es geht um die Bedürfnisse der Welt und des Weltganzen, die uns als Bedarf entgegentreten. Eine integrierte Person hat nicht nur eine ausgereifte Persönlichkeit, sondern auch ein ausgereiftes und kristallines EGO. Dieses EGO ist hochgradig fokussiert auf die eigenen Bedürfnisse, doch tut sich schwer, die Bedürfnisse der Welt zu erkennen und aufzugreifen. Neben dem psychologischen SCHATTEN gibt es einen weiteren SCHATTEN, den ich als geistigen SCHATTEN bezeichnen würde.[i]
Die Begegnung mit dem psychologischen SCHATTEN hat leider auch gravierende Folgen für unser geistiges Leben. Im Ringen um die Integration der verdrängten Anteile müssen wir uns zwangsläufig gegen jene Kräfte stellen, die verursachten, dass wir eine bestimmte PERSONA entwickelt haben. Wir haben nicht nur deshalb eine PERSONA ausgebildet, weil das einfach so aus uns herausgekommen ist, sondern wir haben eine PERSONA entwickelt, weil wir durch das soziale und weltliche Gefüge, in dem wir aufgewachsen und erwachsen geworden sind, tiefgreifend geprägt wurden. Um in der Auseinandersetzung mit dem psychologischen SCHATTEN auch erfolgreich zu sein, mussten wir Erwartungen, Ansprüche und Vorstellungen anderer zurückweisen und ablehnen. So bitter diese Einsicht auch sein mag, wir wurden durch diesen notwendigen Kampf, der es uns erst ermöglicht hat, uns als Person voll zu entwickeln, neuerlich geprägt und konditioniert. Diesmal erfolgte die Konditionierung nicht durch unser Umfeld, sondern durch unser Ringen um unsere eigene Persönlichkeitsentfaltung. Man kann Maslows Bedürfnispyramide nur hinaufsteigen, wenn man diesen Weg mit all seinen Folgen beschreitet.
Das spirituelle Kind ist also mit zwei Herausforderungen konfrontiert. Es muss einerseits die Konditionierungen der Persönlichkeitsentwicklung aufbrechen, um nicht durch das EGO weitgehend bestimmt zu sein, und andererseits lernen, wie es die Bedürfnisse des Weltganzen wahrnehmen und erkennen kann. Es sind gewissermaßen der Hunger und der Durst der Welt, die jetzt empfunden werden müssen. Dies ist aber nur möglich, wenn uns nicht die eigenen Bedürfnisse blind machen für diesen Bedarf. Daher müssen wir uns jetzt dem geistigen SCHATTEN stellen, um unser EGO aufbrechen und über unsere Persönlichkeit hinaus eine echte Individualität entfalten zu können.
Es gibt unzählige Bedarfe in der Welt. Wenn man durchs Leben geht, begegnet man an allen Ecken und Enden Mangelsituationen, die versuchen, unsere Aufmerksamkeit zu erlangen, zu binden und durch uns befriedigt zu werden. Bedürftige Menschen fragen uns nach Geld und Unterstützung, Geschäfte winken mit ihren Sonderangeboten und umwerben uns pausenlos und schamlos, die Medien verführen uns, immer mehr Information aufzunehmen, anzusammeln und unsere Gedanken und Handlungen in eine bestimmte Richtung zu lenken, Politikerinnen und Politiker sagen uns, was nicht zu tun ist und welche Weltanschauung nicht die Richtige wäre. Überall könnte man sich engagieren, seine Lebenszeit investieren und sein Geld ausgeben. Schnell bezieht man sich wieder auf das eigene EGO, das weit klarere Anweisungen zu geben vermag. Die Bedarfe in der Welt scheinen zu ausufernd zu sein.
Doch die Antwort liegt nicht draußen in der Welt. Die Antwort liegt wiederum in uns selbst. Das Leben hat uns nicht als tabula rasa in die Existenz als Mensch geschickt. Das Leben hat uns etwas auf die Reise mitgegeben. Das, was wir bekommen haben, ist unsere Individualität, unsere Einzigartigkeit, etwas, das uns von allen anderen Menschen absolut unterscheidet. Menschen bilden viele verschiedene PERSONAE aus, doch jede PERSONA hat ein gewisses Muster, eine gewisse Ähnlichkeit mit anderen PERSONAE. Es gibt viele verschiedene Typenlehren, die zeigen, dass sich bestimmte Muster immer wieder ausprägen und man die PERSONA von Menschen tendenziell diesen Typen zuordnen kann. Meines Erachtens gilt das auch für das EGO. Auch das EGO hat bestimmte Tendenzen und Muster, die sich in verschiedenen Menschen auf recht ähnliche Weise wiederfinden. Wenn uns das Leben als gewachsene Persönlichkeit in einen bestimmten Lebenskontext stellt, hört alle Ähnlichkeit, alle Analogie, alle Typenlehre auf. In diesem Moment entsteht eine absolute Einzigartigkeit, es entfaltet sich ein verborgenes Meisterstück, das nur jeder von uns ganz individuell hervorbringen kann. Doch wie begegnet man dem geistigen SCHATTEN, um über das EGO hinaus zu einem INDIVIDUUM zu werden?
In einem ersten Schritt müssen wir das zurücklassen, was uns psychisch bindet. Das ist ein hartes Stück Arbeit. Hier hilft uns keine Psychologie. Wenn wir unsere individuelle Kreativität ausbilden wollen, müssen wir über die Psychologie hinausgehen. Weitere psychologische Interventionen, weitere psychotherapeutische Sitzungen und psychologische Beratungen helfen hier nicht weiter. Im Gegenteil, sie führen eher dazu, dass wir im Psychischen festsitzen und uns nicht darüber hinausbewegen können. Die Situation ähnelt ein wenig einem Astronauten oder einer Astronautin, die sich auf eine lange Reise ins Weltall begibt, ohne sicher zu wissen, ob er oder sie zur Erde wieder zurückkehren wird. Rückkehr und Wiederholung des Alten rücken aus dem Fokus und der Blick in eine ungewisse und noch weitgehend unbestimmte Zukunft öffnet sich. Das zurückzulassen, was uns psychisch so lange gebunden hat, ist eine schwierige Sache. Es hat mit Trauer und Loslassen zu tun, wenn es um Dinge geht, die uns vertraut und ans Herz gewachsen sind. Es hat aber auch mit Vergebung zu tun, wenn es um Dinge geht, die uns in harte Konflikte, Hass und Feindseligkeit geführt haben. Wir müssen einen Schlussstrich unter diese psychologischen Konflikte setzen, wir müssen uns abgrenzen zu diesem alten Leben, das uns geformt und zu der Person gemacht hat, die wir sind. Die Situation ist ein wenig so wie mit einem Musikinstrument. Es braucht viel Arbeit, um das Instrument in der Werkstatt der Instrumentenbauerin bzw. des Instrumentenbauers herzustellen. Die richtigen Materialien müssen gewählt, das Werkstück im Feuer gebogen und mit den Werkzeugen zurechtgerichtet werden. Wenn das Instrument fertig gearbeitet ist, muss es gestimmt und austariert werden, damit der Klang stimmt und die einzelnen Töne sauber gespielt werden können. Nach einer Endkontrolle ist das Instrument fertig. Es gibt viele Instrumente seiner Art. Sie sehen alle ein wenig unterschiedlich aus, spielen sich auch nicht ganz gleich und haben ihre besonderen Eigenschaften. Aber das Instrument ist ein bestimmter Instrumententyp. Doch jetzt wird das Instrument von einem Orchestermitglied gekauft und seine wahre Bestimmung beginnt. Es kommt im Konzertsaal zum Einsatz. Im Einsatz eines konkreten Orchesters und bei konkreten Aufführungen entfaltet sich eine musikalische Individualität, die das Instrument allein in der Werkstatt des Instrumentenbauers niemals entfalten hätte können. Der zweite Schritt ist also der Schritt aus der Werkstatt hinaus in die musikalische Welt. Vielleicht kommt das Instrument noch einmal zurück in die Werkstatt, um dort repariert und neu gestimmt zu werden. Es könnte aber auch eine andere Werkstatt sein, die diese Reparatur übernimmt. Entscheidend ist, dass das Instrument eine konkrete individuelle Aufgabe erhält, nämlich als Instrument in Orchestern eingesetzt zu werden. Es wird zu keinem Werkstück mehr werden. Es ist schon geworden. Es ist nun ein Orchesterinstrument mit seinem eigenen Sein. Das ist jetzt seine Bestimmung, das ist jetzt sein Weg.
Der geistige SCHATTEN besteht darin, dass wir die psychische Entwicklung nicht hinter uns lassen können. Das, was wir psychisch erreicht haben, gibt uns Sicherheit und Halt. Hier sind wir erwachsen, weil wir gewachsen und geworden sind. Der Schritt aus diesem psychischen Raum hinaus in die Welt macht uns Angst. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt, wir sind dem Bedarf der Welt ausgesetzt und ausgeliefert. Das Instrument kennt die Werkstatt. Der Schritt in die Konzertsäle der Welt bringt Unsicherheit, Verletzlichkeit und Vulnerabilität mit sich. Doch wir alle sind eingeladen und aufgefordert diesen Schritt zu setzen.
Es geht also darum, unsere Persönlichkeit in ihrer Besonderheit zu nutzen, um in die Welt hinauszugehen. Das oben erwähnte Kind, das Lieblosigkeit und Ablehnung erfahren hat und daher primär seinen Kopf entwickelte, wendete sich der psycho-sozialen Welt zu, um die psychischen Verletzungen erkennen und überwinden zu können. Nun hat es die Tiefen des Denkens aber auch die Weiten des sozialen Lebens kennengelernt und ist so zu einem integrierten Erwachsenen geworden. In der Integration und Überschreitung dieser beiden Lebensaspekte entsteht ein Zugang jenseits des Alltagswissens und der sozialen Alltagsprobleme zu tieferliegenden Lebensfragen, die nun in den Fokus rücken. Dafür muss aber die alte Welt des Wissens und die alte Welt des psycho-sozialen Engagements verlassen und eine neue Welt betreten werden. Dieses Überschreiten der Pole ist keine Transformation, sondern ein transzendenter Schritt, der über die Persönlichkeit hinausgeht und eine Individualität schafft. In diesem Schritt überwindet man den geistigen SCHATTEN. In diesem Schritt wird aber auch aus dem Bauchladen unzähliger Bedarfe, die es in der Welt gibt, eine bestimmte Richtung, die eingeschlagen wird. Unsere Persönlichkeit kann sich individuell nur als gerade diese Persönlichkeit entfalten. Sie kann nicht irgendetwas oder irgendwer anderes sein. Sie will und muss sie selbst sein. Der verfolgte Bedarf in der Welt muss also mit gerade unserer Persönlichkeit erfüllbar sein. Wir bleiben unserer Persönlichkeit treu, doch wir lernen, sie für einen größeren über uns hinausgehenden Bedarf einzusetzen. So wird aus einer Utopie eine Vision, auch wenn wir vielleicht noch nicht konkret wissen, wohin die Reise geht.