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Gesamte Inhalte:

© Dr. Christoph Paul Stock

 

B) DIE HISTORISCHE ENTWICKLUNG DES PERSÖNLICH-KEITSBEWUSSTSEINS AUS ABENDLÄNDISCHER SICHT

 

Würde man glauben, der Persönlichkeitswert sei von selbst und unmittelbar von jedermann leicht einsichtig, so würde man außer acht lassen, wie stark der innere Gehalt des Persönlichkeitswertes durch Gegensätze geprägt ist, und so sein wahres Gesicht vor der Vernunft und dem Verständnis des Menschen verbirgt. "Es sind die Gegensätze von Subjekt und Objekt, von Körper und Geist, von Individualität und Allgemeinmenschlichem, von Individuum und Gemeinschaft, von Autonomie und Heteronomie zwischen denen der Mensch auf der Suche nach der edlen Mitte hin- und hergeworfen wird."[1]) Es hat viele Jahrhunderte gedauert, bis die Persönlichkeitsidee entdeckt wurde und in ihren Idealen ausgestaltet war.

Besonders die Abendländische Kultur hat den Wert der Persönlichkeit sehr klar herausgearbeitet, war sie doch über die Jahrhunderte hinweg immer wieder mit neuen Geisteströmungen konfrontiert, ausgelöst durch neu zuwandernde bzw entdeckte Völkergruppen und die Erweiterung des geographischen Horizontes.

Wandten die antiken Denker  ihr Interesse noch besonders der Natur, dem Kosmos zu, so strebte man im Mittelalter die Verbindung von Welt und Überwelt, von Mensch und Gott an, um später in der Neuzeit die Selbstbesinnung auf das eigene Ich in den Vordergrund zu stellen. Diese Entwicklung ließ die Persönlichkeitsidee mehr und mehr entstehen und öffnete ihr die Türen zu Ethik und Recht. Heute ist die Persönlichkeit das Zentrum und der Wertmaßstab unseres Denkens und Handelns.


[1]) Hubmann, Das Persönlichkeitsrecht2, 13.
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